Lesebrille, Gleitsichtbrille und Nahkomfortbrille – was ist der Unterschied?
Eignen sich Lesebrillen wirklich nur zum Lesen? Und braucht man zur Gleitsichtbrille wirklich zusätzlich eine Nahkomfortbrille (Bildschirmbrille) für die Arbeit am Computer? Gleich vorab: Ja, verschiedene Arten von Brillengläsern für spezifische Einsatzbereiche zu haben, ist sinnvoll – sie verbessern das Seherlebnis in vielen Alltags- und Arbeitssituationen und können Ermüdung, Konzentrationsproblemen und Verspannungen vorbeugen.
In diesem Beitrag haben wir die Unterschiede zwischen
- Lesebrillen,
- Nahkomfortbrillen und
- Gleitsichtbrillen
und ihre jeweiligen Anwendungsbereiche zusammengefasst.
Lesebrille im Check
Die Key-Facts auf einen Blick:
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Ideal zum gemütlichen Lesen in der Freizeit (Bücher, E-Reader); für Bildschirmarbeit bis max. +1,5 Dioptrien, bei Alterssichtigkeit nicht optimal
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Wenig geeignet für die Arbeit am Bildschirm (führt oft zu Verspannungen und Kopfschmerzen)
Lesebrille
Die wichtigsten Punkte im Detail:
- Gläser von Lesebrillen sind perfekt an die übliche Lesedistanz (40 cm) angepasst, d. h. sie bieten scharfe Sicht beim gemütlichen „Alltagslesen“, zum Beispiel im Bett oder auf der Couch.
- Fürs Lesen am PC oder Notebook eignen sich Lesebrillen wenig – denn weiter entfernte Inhalte am Bildschirm (der Abstand beträgt hier meist mehr als 40 cm) werden durch die fehlende Tiefenschärfe nicht mehr scharf erkannt.
- Jüngere Lesebrillennutzer merken davon oft noch nichts – sprich, sie können ihre Lesebrille oft auch noch passabel am Bildschirm verwenden, denn je jünger das Auge, desto besser die Tiefenschärfeneinstellung.
- Mit zunehmendem Alter nimmt die Akkommodation des Auges ab, wodurch einen die Lesebrille immer näher an den Bildschirm zwingt, um Dinge scharf zu erkennen. Das Resultat: eine unnatürliche Körperhaltung mit Folgen wie Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen und Schwierigkeiten, sich langfristig zu konzentrieren.
Gleitsichtbrille im Check
Die Key-Facts auf einen Blick:
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Bietet scharfe Sicht über sämtliche Entfernungen – perfekter Allrounder für Alltagstätigkeiten
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Weniger geeignet für langes und intensives Arbeiten am Bildschirm
Gleitsichtbrille
Die wichtigsten Punkte im Detail:
- Gleitsichtgläser verfügen über Fernbereich im oberen Teil, einen an Bildschirmdistanzen angepassten Sehbereich in der Mitte und einen Lesebereich im unteren Glassektor. Dadurch bieten sie scharfe Sicht über sämtliche Entfernungen hinweg – von der Ferne (z. B. beim Autofahren) über die Computer- bis hin zur Lesedistanz.
- Das macht sie zum perfekten Allrounder, der nahezu alle Alltagstätigkeiten abdeckt. Detaillierte Infos zum Thema Gleitsichtbrille findest du in unserem Guide.
- Probleme ergeben sich mit Gleitsichtbrille hauptsächlich bei der Bildschirmarbeit: Bedingt durch die Geometrie eines Gleitsichtglases sind die scharf gesehenen Bereiche – speziell bei der Bildschirmdistanz – seitlich eingeschränkt. Bei hochwertigen Gleitsichtgläsern sind diese Sehbereiche zwar etwas erweitert, trotzdem ergeben sich am Rand leichte Unschärfen. Wodurch der Kopf – vor allem bei großen Monitoren bzw. wenn man mehrere Bildschirme nutzt – für uneingeschränkt scharfe Sicht immer etwas zur Seite gedreht werden muss.
- Weil der Bildschirmdistanzbereich bei Gleitsichtgläsern nicht wie bei Nahkomfortbrillen im oberen, sondern im Mittelbereich liegt (zwischen dem oberen Fern- und dem unteren Lesebereich), muss der Kopf bei der Bildschirmarbeit auch immer leicht angehoben werden, um das Gewünschte scharf zu erkennen. Die dadurch unnatürliche Kopfhaltung führt schnell zu Verspannungen, Konzentrationsproblemen und Ermüdung.
Nahkomfortbrille im Check
Die Key-Facts auf einen Blick:
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Zwischenlösung aus Lese- und Gleitsichtbrille (auch als Bildschirm- oder Computerbrille bekannt)
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Mittlerweile oft statt einer normalen Lesebrille genutzt – hochwertige Gläser sind individuell anpassbar
Nahkomfortbrillen
Die wichtigsten Punkte im Detail:
- Nahkomfortbrillen, auch als Computer- oder Bildschirmbrillen bekannt, bilden quasi die Zwischenlösung aus Lese- und Gleitsichtbrille.
- Dabei handelt es sich um eine Lesebrille, die im oberen Bereich „abgeschwächt“ ist, sprich eine geringere Nahstärke aufweist. Dieser Übergang ist unsichtbar und bringt den Vorteil, dass man bei der klassischen Schreibtischarbeit im näheren Umfeld auf alle Distanzen perfekt scharf sieht.
- Einerseits bleibt dadurch der Kopf stets in einer natürlichen Haltung, andererseits sind auch die Randverzeichnungen (im Vergleich zu einer Gleitsichtbrille) so gering, dass es die Bildschirmarbeit kaum einschränkt.
- Der Schärfenbereich einer Nahkomfortbrille liegt zwischen 40 cm (klassische Lesedistanz) im unteren Bereich des Brillenglases bis ca. 1, 2 m (Bildschirmdistanz, Gesprächsentfernung) im oberen Glasbereich.
- Nahkomfortbrillen werden heutzutage nicht mehr nur für die Bildschirmarbeit genutzt, sondern oft statt einer normalen Lesebrille. Da eine Nahkomfortbrille viele Sehdistanzen abdeckt, ist ihr Einsatzbereich vielfältig – sie eignet sich z. B. auch für Alltagstätigkeiten wie Küchen- oder Gartenarbeit, aber auch zum Fernsehen und Lesen.
- Hochwertige Nahkomfortgläser können individuell an persönliche Sehbedürfnisse angepasst werden – etwa um im oberen Bereich komplette Raumdistanzen scharf abzubilden, wenn man bei der Arbeit nicht nur am Schreibtisch sitzt; oder an breitere Bildschirmzonen, wenn mit mehreren Monitoren gearbeitet wird.
- Wer einmal eine Nahkomfortbrille ausprobiert hat, will meist nicht mehr ohne – der entspannende Effekt auf Augen und Körperhaltung ist enorm – was auch der Arbeitsleistung zugute kommt. Mehr zum Thema Bildschirmarbeit und Office-Eye-Syndrom gibt’s in diesem Beitrag.
Lesebrille, Gleitsichtbrille oder Nahkomfortbrille?
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Das A und O bei jeder Art von Brillenglas, gerade bei Spezialgläsern: Um ein perfektes Seherlebnis zu liefern, sollten sie nicht nur optimal an deine Augen angepasst, sondern auch individiell auf deine persönlichen Bedürfnisse inklusive Arbeits- und Lebenssituation zugeschnitten werden.
Man kann eine Brille sehen wie einen Maßanzug: Einmal perfekt angepasst, bietet sie lange Zeit Freude und Sehgenuss!
Ob eine Lese-, Gleitsicht- oder Nahkomfortbrille am besten zu deinen Augen und deinem Lifestyle passt, findest du bei deinem Fachoptikbetrieb heraus. Top ausgebildete Optik-Profis bieten dir nicht nur das nötige Know-how für die Anpassung – sie haben auch die aktuellsten Brillentrends auf Lager.