6 spannende Facts rund ums menschliche Auge
Kreuz und quer
Wusstest du, dass rund 80 Prozent der Menschen unter latentem bzw. „verstecktem“ Schielen leiden? Diese Art des Schielens (im Fachjargon Heterophorie) verursacht aber meist keine Beschwerden – es macht sich, wenn überhaupt, erst durch Stress, Alkoholeinfluss, Ermüdung oder einer Gehirnerschütterung bemerkbar, zum Beispiel durch Kopfschmerzen, Doppelbilder oder verschwommene Sicht.
Nur ein Wimpernschlag
Wusstest du, dass der schnellste Muskel des menschlichen Körpers im Auge liegt? Der Augenringmuskel ist für unseren Lidschlag verantwortlich – der durchschnittlich 100 bis 150 Millisekunden dauert.
Die Blinzelrate, d. h. die Häufigkeit des Blinzelns, ist stark situationsbedingt: Während einer Unterhaltung blinzelt man rund alle drei, beim Betrachten von Gegenständen alle vier und beim Lesen alle sieben bis acht Sekunden. In Stresssituationen und bei Überraschung, Ärger oder Angst erhöht sich die Blinzelrate deutlich. Im Schnitt blinzelt ein Mensch rund 5 Millionen Mal jährlich.
Literweise Tränen
Apropos Blinzeln: Der Vorgang dient im Übrigen auch dazu, den Tränenfilm auf der Augenoberfläche aufrechtzuerhalten. Mit jedem Lidschlag wird Tränenflüssigkeit produziert, an einem Tag kommt so rund ein Gramm zusammen. Eine Träne wiegt durchschnittlich 15 Milligramm. Im Laufe eines Lebens vergießen wir im Schnitt 70 bis 100 Liter davon.
Interessant dabei ist: In echten „Gefühlstränen“ sind mehr Proteine enthalten als in „Reflextränen“, die beispielsweise beim Zwiebelschälen entstehen. Als emotionale Reaktion dient Weinen übrigens auch dazu, Stresshormone abzubauen – ein Teil davon wird mit den Tränen mit ausgeschwemmt.
Jedes Auge ist ein Unikat
Die Iris bestimmt nicht nur unsere Augenfarbe – sie ist auch einzigartiger als ein Fingerabdruck. Während Fingerabdrücke 40 verschiedene Identifikationsmerkmale aufweisen, sind es bei der Iris 256.
Noch ein Fact zur Regenbogenhaut: Braune Augen sind nur oberflächlich braun – denn die tieferliegenden Schichten der Iris sind bei jedem Menschen blau.
Ein Feuerwerk an Farben
Im Normalfall sieht ein Mensch rund 10 Millionen Farben, kombiniert aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau. Bedingt durch eine – extrem seltene – Genanomalie bilden manche Menschen einen vierten Farbrezeptor aus. Durch diese Mutation können sogenannte Tetrachromaten bis zu 100 Millionen Farbtöne wahrnehmen.
Da die Gene für die Farbrezeptoren auf dem X-Chromosom liegen, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Tetrachromasie bei weiblichen Personen häufiger.
Grau in grau sehen
Alles wirkt trist und wie mit einem grauen Schleier überzogen – so in etwa werden depressive Zustände oft beschrieben. Tatsächlich scheint die Redewendung „alles grau in grau sehen“ auf viele Menschen mit Depressionen zuzutreffen: Studien haben gezeigt, dass die Netzhaut depressiver Patienten weniger stark auf optische Reize reagiert. Dadurch werden Schwarz-Weiß-Kontraste weniger intensiv wahrgenommen. Mit der Heilung der Depression wird auch die Farbwahrnehmung wieder stärker.
Die Forschung steht hier noch am Anfang, man vermutet jedoch, dass der Neurotransmitter Dopamin (der auch visuelle Informationen im Gehirn beeinflusst) dabei eine Rolle spielt.